Die Zeit am Bildschirm

Tipps zum Umgang mit den modernen Medien

Was ist Bildschirmzeit?

  

Es ist und bleibt in der Erziehung immer die spannende Frage: Wie lange darf mein Kind Fernsehen?

Aber seit Smartphones, Laptops, Tablets und Co in die Familien eingezogen sind, ist diese Frage nicht

mehr ganz zeitgemäß. Vielmehr sprechen wir heute von Bildschirmzeit. Bei der Bildschirmzeit werden

sämtliche genutzten Zeiten der digitalen Medien gerechnet. Die Formel lautet:

 

 

Fernseher + Smartphone + Tablet = Bildschirmzeit

 

 

Wie lange darf die Bildschirmzeit sein?

 

Für die verschiedenen Altersstufen der Kinder gibt es in diversen Ratgebern und verschiedenen

Online-Plattformen folgende Empfehlungen:

 

0 bis 2 Jahre: Möglichst keine Bildschirmmedien. 

 

2 bis 3 Jahre: 5 bis 10 Minuten begleitete Bildschirmzeit pro Tag.

 

4 bis 6 Jahre: maximal 30 Minuten begleitete Bildschirmzeit pro Tag.

 

7 bis 10 Jahre: Maximal 60 Minuten pro Tag freie Bildschirmzeit, jedoch sollten die Inhalte gemeinsam besprochen werden.

 

11 bis 12 Jahre: Maximal 90 Minuten pro Tag oder Wochenbudget von ca. 10 Stunden frei zur Verfügung stehende Bildschirmzeit; Eltern bleiben mit Kindern im Austausch zu den Inhalten. 

 

 

Tipps für den Umgang mit den modernen Medien

Als Eltern stellen wir uns immer wieder die Frage, wie wir unsere Kinder unterstützen können einen guten und maßvollen Umgang mit digitalen Medien zu erlernen.

 

Regeln: Mit dem Aufstellen von Regeln können Konflikte vermieden werden. Legen Sie die Regeln gemeinsam mit ihren Kindern fest. Nehmen Sie sich einen ruhigen Moment hierfür und stellen Sie nicht die Regeln in Folge eines Streits fest. Diskutieren Sie mit ihren Kindern gemeinsam, warum eine zeitliche Begrenzung bei der Bildschirmzeit sinnvoll ist und versuchen Sie sich zu einigen. Gemeinsam erarbeitete Regeln werden im Regelfall besser eingehalten, als Regeln, die „von oben“ angeordnet wurden. Bedenken Sie bei diesen Regeln auch die alltäglichen Abläufe, wie beispielsweise: Zuerst die Hausaufgaben erledigen; beim Essen bleiben alle Smartphones der Familie aus.

 

Zeit: Für Kindern ist es wichtig die Dauer ihrer Bildschirmzeit begreiflich zu machen. Hier können eine Sanduhr, ein Wecker oder die klassische Eieruhr nützlich sein. Mit diesen Hilfsmitteln können Kinder ein Gefühl für Zeit entwickeln und erkennen, wann ihre Bildschirmzeit beendet ist. In einer Welt, in der man oftmals viele Kilometer voneinander getrennt lebt, sind Videoanrufe hilfreich um in Kontakt zu bleiben. Hier gilt natürlich, dass Videochats mit Familienangehörigen bzw. Freunden über das Smartphone oder Tablet auch mal länger dauern dürfen.

 

Reden: Bleiben Sie mit ihren Kindern im Gespräch über Inhalte der Medien. Welches Spiel ist gerade angesagt, welche App ist besonders beliebt. Ein vertrauensvolles Miteinander ist eine wichtige Basis im Umgang mit Medien. Zusätzlich ist es sinnvoll Jugendschutz-Tools und -Einstellungen zu nutzen.

 

Vorbild: Vorbild sein hilft mehr als 1000 Worte. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zeigen Sie ihren Kindern, dass es Alternativen zum Bildschirm gibt. Nehmen Sie ein Brettspiel, puzzeln Sie gemeinsam, gehen Sie zusammen in die Natur oder entdecken Sie den nächsten Spielplatz, lesen Sie Ihrem Kind ein Buch vor, spielen oder bauen Sie gemeinsam…

Zeigen Sie ihrem Kind, dass Zeiten ohne Internet und Smartphone problemlos möglich ist.

Gönnen Sie sich den Luxus der Nicht-Erreichbarkeit!

05/2021 J. Niehoff